Berufsbild der Zukunft: Der KI-Ethik-Architekt als moralischer Kompass der Superintelligenz-Ära

Wien, 30. Oktober 2025 – Während Superintelligenz zunehmend die Kontrolle über wirtschaftliche Prozesse, Entscheidungsfindung und sogar kreative Tätigkeiten übernimmt, stellt sich eine zentrale Frage: Wer sorgt dafür, dass diese Systeme im Sinne der Gesellschaft handeln? Die Antwort könnte ein neues Berufsbild sein, das bereits in internationalen Think Tanks diskutiert wird – der „KI-Ethik-Architekt“.

Dieser Beruf vereint technologische Expertise mit philosophischer Tiefe. KI-Ethik-Architekten entwickeln ethische Leitlinien für den Einsatz von lernenden Maschinen, integrieren moralische Entscheidungsmodelle in Algorithmen und beraten Unternehmen sowie Regierungen bei der Gestaltung verantwortungsvoller KI-Governance. In einer Zeit, in der Maschinen nicht nur rechnen, sondern auch urteilen, braucht es Menschen, die den Rahmen für diese Urteile setzen.

„Die Herausforderung liegt nicht in der Technik, sondern in der Frage, wie wir sie einsetzen“, sagt Dr. Miriam Huber, Ethikforscherin an der TU Wien. „Wir brauchen Brückenbauer zwischen Code und Gewissen.“

Gefragt sind interdisziplinäre Kompetenzen: Informatik, angewandte Ethik, Recht und Soziologie. Studiengänge wie „Digital Ethics“ oder „Techno-Philosophie“ gewinnen an Bedeutung. Auch die Wirtschaft erkennt den Bedarf – laut einer aktuellen Studie des WIFO könnten bis 2035 rund 12 % der neuen Führungspositionen ethikorientierte KI-Rollen sein.

Der KI-Ethik-Architekt wird damit zum moralischen Rückgrat einer digitalisierten Gesellschaft. Er schützt vor algorithmischer Willkür, fördert Vertrauen in Technologie und sorgt dafür, dass Fortschritt nicht zur Entmenschlichung führt. In einer Ära der Superintelligenz ist dieser Beruf nicht nur zukunftsweisend – er ist überlebenswichtig.

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